Tipps für ein tierfreundliches Silvester

An Silvester knallen Korken und Böller. Was für uns Menschen zum Jahreswechsel Spaß bedeutet, ist für die Tierwelt purer Stress. Der Lärm und die veränderten Gerüche in der Natur verwirren sowohl Wildtiere als auch Haustiere und versetzen sie in Panik oder gar Todesangst. Die Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. hat daher einige Tipps für einen tierfreundlichen Jahreswechsel zusammengestellt.

 

Die Knallkörper und der Lärm an Silvester bedeuten Stress für die Tierwelt.


Mitgefühl statt Feuerwerk:

PETA-Expertin gibt Tipps, wie tierische Mitbewohner die Silvesternacht möglichst stressfrei überstehen

Organisation appelliert an Bevölkerung, Jahreswechsel ohne Raketen und Knallkörper zu feiern

Stuttgart, 27. Dezember 2018 – Entspannte Silvesternacht für Mensch und Tier: Während die knallenden Lichterspiele zum Jahreswechsel eine schöne Unterhaltung für Menschen sind, nehmen Wildtiere, Hunde, Katzen und Kleintiere den ohrenbetäubenden Lärm, die grellen Blitze und die unbekannten Gerüche oftmals als lebensbedrohliche Situation wahr. Zudem kann das Feuerwerk für freilebende Tiere schnell zur tödlichen Gefahr werden. Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, klärt über die Gefahren für Wildtiere auf und hat einige Tipps zusammengestellt, wie Hunde und Katzen trotz Feuerwerk einen angstfreien Jahreswechsel erleben.

 „Insbesondere für Vögel wird der Silvesterhimmel in den Städten zum Inferno. Wer ein Herz für Tiere hat, sollte das Jahresende deshalb möglichst ohne Raketen und Knallkörper feiern“, so Jana Hoger. „Tierhalter können ihren Hunden und Katzen den Jahreswechsel mit guter Vorbereitung und Ruhe dennoch etwas erleichtern.“

Warum besonders Wildtiere beim Feuerwerk in der Silvesternacht gefährdet sind:

Gerade im Winter müssen heimische Wildtiere gut mit ihren Kräften haushalten, da sie nur begrenzte Energie- und Nahrungsreserven zur Verfügung haben. Ein hoher Energieverlust durch Störungen oder panisches Flüchten kann lebensbedrohliche Folgen haben. Viele Menschen wissen nicht, dass deutsche Städte mittlerweile von unterschiedlichen Wildtieren dicht besiedelt sind. Für Füchse, Marder, Waschbären und viele andere Tiere werden Raketen und Böller schnell zu einer Gefahr. Viele Vögel weichen unter Schock in für sie ungewöhnliche Höhen aus, was mit einem erheblichen Energieverlust einhergeht. Rauchschwaden und helle Leuchtraketen können außerdem zu Desorientierung führen, ihnen die Sicht nehmen und sie blenden, sodass sie Hindernissen nicht mehr rechtzeitig ausweichen können [1].

7 Tipps, um den Silvesterabend entspannt mit Hund und Katze zu verbringen:

  • Hunde und Katzen sollten an Silvester nicht über einen längeren Zeitraum alleine gelassen werden.
  • Schon Stunden vor dem Jahreswechsel beginnen viele Feierfreudige mit der Knallerei. Den Silvesterabend müssen die Tiere deshalb sicher im Haus verbringen. Auch umzäunte Gärten sind an Silvester nicht sicher: Zu Tode erschreckte Tiere finden auf ihrer Flucht fast immer einen Ausweg.
  • Geschlossene Rollläden, sanftes Licht und leise Musik bzw. Fernsehgeräusche können helfen, den Feuerwerkslärm für die Tiere soweit möglich auszublenden. Wichtig ist, Hunde und Katzen nicht in ihrer Angst zu bestärken, sondern ihnen Geborgenheit und Schutz zu geben. Wenn Tierhalter Gelassenheit ausstrahlen, vermittelt das auch den Vierbeinern Sicherheit.
  • Familien, bei denen Bleigießen zum Silvesterritual gehört, müssen darauf achten, dass Hunde und Katzen nicht an das verwendete Wasser gelangen – es kann zu schweren Vergiftungen führen.
  • Tierhalter, die am Silvesterabend noch mit ihrem Hund spazieren gehen, sollten ihn an der Leine führen und ihm bestenfalls ein ausbruchsicheres Sicherheitsgeschirr anlegen. Hunde, die nur ein herkömmliches Geschirr haben, sollten zusätzlich ein Halsband mit Adressanhänger und Telefonnummer tragen für den Fall, dass sie sich losreißen. Die Registrierung des tierischen Mitbewohners in einem Heimtierregister wie „Tasso“ ist unerlässlich.
  • Hunde dürfen keinesfalls mit zum Feuerwerk genommen werden. Raketen bergen neben dem Schreckpotenzial auch eine Verletzungsgefahr für Mensch und Tier.
  • Leiden tierische Mitbewohner bekanntermaßen besonders stark unter dem lauten Jahreswechsel oder neigen zu Panikattacken, kann es ratsam sein, in Absprache mit einem Tierarzt beruhigende Medikamente zu verabreichen. Halter von ängstlichen Hunden können sich dem Silvesterlärm entziehen, indem sie kurzzeitig eine ruhige Gegend aufsuchen.

In einer repräsentativen GfK-Umfrage haben sich 58,2 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, lautes, knallendes Feuerwerk aufgrund der Belastung für Tiere, Menschen und die Umwelt zu untersagen. Nur 36,9 Prozent halten laute Feuerwerke für unproblematisch [2].
 
Meiden Tierfreunde Feuerwerke und beachten die Regeln für einen entspannten Jahreswechsel für Mensch und Tier, steht einer friedlichen Silvesternacht nichts mehr im Wege.

[1] Shamoun-Baranes J., Dr. Adriaan M., van Gasteren H., van Loon E. E., Leijnse H., Bouten W. (2011): Birds flee en mass from New Year’s Eve fireworks. Behavioral Ecology. doi:10.1093/beheco/arr102.
[2] GfK-Umfrage PETA: Verbot von lautem Feuerwerk.
Online abrufbar unter: https://www.peta.de/mediadb/GfK-Umfrage_PETA_Verbot-von-lautem-Feuerwerk_18-01-30.pdf.

 

Quelle: PETA Deutschland e.V.

https://www.peta.de/peta-expertin-gibt-tipps-wie-tierische-mitbewohner-die-silvesternacht